ams erklärt | Teil 1: Alles nur geklaut? Oldtimer: Zwischen Originalität und Betrug
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Oldtimer gelten längst nicht mehr nur als automobiles Kulturgut. Sie sind Wertanlagen mit teils enormen Renditen. Denn mancher Oldtimer wird zu sechsstelligen Beträgen gehandelt. So auch der Mercedes 300 SL Roadster, der 1961 in Phantasiegelb auf dem Genfer Autosalon ausgestellt war. Das Problem: Es gibt ihn offenbar zweimal - wobei nur einer der echte sein kann.
Im Verdacht steht deshalb der schwäbische Flügeltürer-Restaurator Kienle Automobiltechnik eine Dublette in Umlauf gebracht zu haben. Es gab eine Razzia in den Geschäftsräumen, zwei 300 SL wurden beschlagnahmt. Zudem ein Motor für den 300 SL, sowie ein Chassis und ein Gitterrohrrahmen des Typ 300 SL. Der Vorwurf: "Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs mit dem Verkauf von gefälschten Oldtimern".
Alle Infos zum Fall der mutmaßlich gefälschten Mercedes 300 SL
Firmenchef Klaus Kienle selbst bestreitet die Vorwürfe und zeigt sich kooperativ. Seine Firma habe das besagte Fahrzeug weder restauriert noch repariert. Vor einigen Jahren habe man das Fahrzeug zusammen mit anderen zur Vermittlung angeboten bekommen und "das Handelsgeschäft so abgewickelt, wie es in unserer Branche seit jeher Usus ist", erklärt der Restaurator gegenüber auto motor und sport.
Oldtimer: Fälschungen und Manipulation erkennen – Vorsicht, wenn Dokumente fehlen
In dieser Folge von auto motor und sport erklärt sprechen wir über den Betrugsvorwurf, was hinter dem Begriff Original steckt, was er wert ist und wieso sich Autofälscher nicht nur edlem Blech wie dem Mercedes 300 SL annehmen.
Außerdem sprechen wir darüber, wie man sich vor Fälschungen schützt, wann es sich überhaupt lohnt, ein Original zu besitzen und diskutieren, wieso der Betrug offenbar zur Gebrauchtwagenbranche dazu gehört, was ein Gutachten eines Fahrzeugs wirklich aussagt und wie Fälscher ihre Ware an den Mann bringen.
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